Hennin
Die Erfindung des Hennin [spr. Annang] wird um ca. 1385 der deutschen Gemahlin des französischen Königs Karl des VI, Isabeau (Isabella von Bayern, 1370 bis 1435)) zugesprochen und geht auf orientalische Vorbilder zurück. So leitet sich der Name vom arabischen „hanin“ ab, was soviel wie „lieblich tönend“ bedeutet. Da der Hennin die vertikale, überschlanke Linie der burgundischen Mode trefflich betonte, fand er rasch Verbreitung in Frankreich, Flandern, Italien und Deutschland. Dabei nahm er bald so abenteuerliche Formen an, dass Gesetze zu seiner Einschränkung erlassen wurden, die allerdings von der Damenwelt schlicht und einfach ignoriert wurden. Höhen von 1 Meter waren schließlich nichts Außergewöhnliches und die Trägerinnen mussten sich bücken, wenn sie durch eine Tür schreiten wollten. Seine Popularität nahm erst gegen Mitte des 15. Jahrhunderts ab. Gegen 1483 verschwand er dann fast völlig. Den Hennin gab es in verschiedenen Ausführungen, als Spitzhut, Doppelspitz, als Schmetterlingshaube und natürlich in der Kurzform ohne Spitze. Außerdem wurde er mit Wülsten kombiniert, die entweder senkrecht, aber auch horizontal abstanden. Fast immer wurde er jedoch mit dem Flinder (lang herabfallenden Schleier) und dem Mandril (stirnbedeckendes feines Tuch) getragen. |
Modell Isabeau (Hennin mit doppelter Spitze)
Modell Kunigund (Spitzhennin)
Stolze 52 cm misst die Höhe, die auch Regen nicht fürchten muss.
Wie dem auch sey, Ihr werdet damit auf jeden Fall Eindruck schinden.
Reich mit Perlen geschmücket, staffiert mit opulenter Brokatborte, die Spitze gekrönt von einem herabfallenden Schleier,
schmücket diese Häupterzierde jedes edle Burgfräulein und Dame des Burgunds.
Modell Hedwig (Hennin kurz)
Modell Mathilde (Schmetterlingshaube)
Unsere Hennins sind nicht auf Karton gearbeitet, sondern auf textilen Material. Wie dürfen wir Ihren anfertigen? |